Die Rutenlieder

Lieder die am Rutenfest zu unterschiedlichen Anlässen gesungen werden

Ravensburger Heimatlied

Mein Ravensburg im Schwabenland,
wie liegst du schön am Schussenstrand!
Des Obstbaum’s Blüt’, der Rebe Blatt
umrahmen dich, du schöne Stadt.
Es lacht vor dir ein freundlich Tal.
Sei mir gegrüßt viel tausendmal.

Die Alpenriesen schau’n herein
zu dir mit hellem Silberschein,
seh’n sich an dir doch niemals satt,
du wunderschöne Schwabenstadt.
Du Perle in dem Schussental
sei mir gegrüßt viel tausendmal.

Weithin reicht deiner Türme Gruß.
Voll Anmut an der Veitsburg Fuß
ruhst du voll Glanz in Maienpracht.
Mit Sehnsucht hab ich dein gedacht
in weiter Welt viel tausendmal,
mein Ravensburg im Schussental.

Mein Ravensburg, mein Rutenfest,
geliebt von uns auf’s allerhöchst.
Des Bürgers Stolz, der Jugend Freud,
das Fest der frohen Herzlichkeit.
Das schönste Fest im Schussental.
Sei mir gegrüßt viel tausendmal!

Text:
W. Mayer, 1924 (1.– 3. Strophe)
Albrecht Krauss, 1980 (4. Strophe)

Melodie:
G. Heim, 1952

Anmerkung:
Vor 1952 wurde das Heimatlied zu einer Melodie von Karl Friedrich Zelter gesungen

Rutenfestlied

Willkommen uns, du Tag der Freude,
froh kehrst du wieder uns zurück;
rings um dich prangt im Feierkleide,
die Jugend und ihr heit’rer Blick;
grüßt jauchzend deinen Segensstrahl,
ihr Wonnelied füllt Berg und Tal.

Und fröhlich stimmt in ihre Wonne
der Eltern frohes Herz auch ein;
ja, jedem lächelt deine Sonne
und lehrt ihn, deiner sich zu freu’n.
Was Gottes Segenshand dir gab,
streust segnend du auf uns herab.

Ja, schwört aufs neue zu der Tugend,
schwört heilig ihr mit Herz und Mund;
das Alter knüpfe wie die Jugend
stets fester ihren Segensbund.
Dann kehrt mit immer höherem Glück
die Wonne dieses Tags zurück.


Text: J. G. Eben, 1826

Anmerkung:
Das Rutenfestlied besteht ursprünglich aus 12 Strophen. Heutzutage werden nur noch die Strophen 1,2 und 12 gesungen.

Schützenlied

Es leben alle Schützen hoch
im deutschen Vaterland!
Von biedern Schützen stammen wir,
und säh uns Vater Teut allhier,
er reicht’ uns froh die Hand!

Wisst ihr, wer Deutschlands Retter war?
Ein Schütz, der Held Armin!
Er schlug bei hellem Morgenrot
der Römer Legionen tot,
und wir sind frei durch ihn!

Zwei ganze tausend Jahre frei
und deutsch, wie vor, durch ihn.
Teuts Sprache reden alle noch,
drum, wer sie redet, spreche: hoch!
Hoch leb’ der Schütz Armin!

Doch mehr als Ruhm und Vaterland
ist uns die Menschheit noch!
Den edlen Frieden geb’ ihr Gott!
Wer sich erbarmet fremder Not,
wer Mensch ist, lebe hoch!

Text: David Friedrich Gräter, ca. 1780

Zum Schulfeste "Rühret die Trommeln"

1–3 Rühret die Trommeln und schwenket die Fahnen!
Vorwärts marsch vi-val-le-ral-le-ra!

1. Wie sich heute froh die Vögel schwingen mit Gesang durch Wald und Feld,
Marsch! Marsch!
Wollen wir auch singen und springen in die weite grüne Welt!
Marsch! Marsch!

2. Sei gegrüßt, du heit’rer blauer Himmel und du milder Sonnenglanz!
Marsch! Marsch!
Frohes Leben, reges Gewimmel, Blätter säuseln Halmentanz.
Marsch! Marsch!

3. Mit uns freut euch, Bäume säuselt alle, Maienglöckchen klinget drein,
Marsch! Marsch!
Vöglein, singt mit freudigem Schalle, stimmt in unseren Jubel ein!

1–3 Marsch! Heisa, wir halten unseren Maiengang heute mit Jubelgesang und Klang!

Text: Hofmann von Fallersleben